Blogbeitrag
Flexitarische Ernährung: The best of both worlds
Flexitarier: Vegetarier in Teilzeit
Für alle, die sich nicht gleich (an eine vegetarische oder vegane Ernährung) binden wollen, ist der Flexitarismus die goldene Mitte. Der Begriff setzt sich aus den Worten „flexibel“ und „Vegetarismus“ zusammen. Das bedeutet im Klartext, dass der Fleischkonsum zwar zur Ernährung gehört, statt regelmäßig jedoch ganz selten und dafür bewusst durchgeführt wird. Die Scheibe Salami auf dem morgendlichen Butterbrot? Das muss nicht jeden Tag sein – genauso wenig wie ein Stück Fleisch als Hauptkomponente jedes Mittagessens. Denn der übermäßige Verzehr von Fleisch ist in zweierlei Hinsicht nicht besonders gesund: Er schadet unserem Körper, aber auch Mutter Natur.
Was damals der heiß ersehnte Sonntagsbraten war, ist heute der unüberlegte Biss in den Burger auf die Hand. Konnte man sich früher – sowohl aus finanziellen als auch aus Gründen der Verfügbarkeit – nur selten ein Stück Fleisch gönnen, ist es nun eine wahre Selbstverständlichkeit. Der Flexitarismus nähert sich dem Prinzip des bewussten und seltenen Fleischkonsums wieder an – heute vor allem aus ökologischen Gründen und für das Tierwohl.
Was essen Flexitarier?
Fleischlos bedeutet zukunftsfähig. Aber wie kann der konkrete Speiseplan eines Flexitariers aussehen? Im Grunde lässt sich diese Frage nicht so einfach beantworten. Denn eigentlich ist in einer flexitarischen Ernährung alles erlaubt. Schließlich verrät bereits der Name, dass es sehr flexibel zugeht. Sie essen ganz ähnlich wie Fleischliebhaber, haben aber gleichzeitig Ernährungsgewohnheiten von Vegetariern und Veganern übernommen. Die Grundregel lautet: Bewusst essen, über die Lebensmittel nachdenken und nicht einfach nur essen, um zu leben.
Flexitarier suchen ganz bewusst den Genuss am Essen. Sie schauen auf das, was sie kaufen und fühlen sich daher meist in Bioläden oder auf Märkten wohl. Sie kaufen Lebensmittel hoher Qualität ein und achten auch bei der Zubereitung ihrer Speisen auf schonende Garmethoden. Leckere Rezepte werden jeden Tag probiert. Fleisch wird selten und dann meistens frisch beim Metzger geholt. Zu wissen, woher es kommt, ist hier die oberste Prämisse. Es gilt: Klasse statt Masse!
Ansonsten kommen viele frische Lebensmittel, Obst und Gemüse, Vollkornprodukte und eiweißhaltige Hülsenfrüchte auf den Teller. Denn auch wenn Fisch und Fleisch gelegentlich mal auf dem Speiseplan stehen, haben pflanzliche Proteinquellen Vorrang.
Was sind Vor- und Nachteile des Flexitarismus?
Die überwiegend pflanzenbasierte Ernährung bringt Menschen mit einem flexitarischen Lebensstil vielerlei Vorteile. So fördert die vollwertige Ernährung aus Obst und Gemüse, Salaten, Vollkornprodukten und frischen, unverarbeiteten Lebensmitteln die Gesundheit. Sie kann sogar Zivilisationskrankheiten wie Herz-Kreislauf-Problemen vorbeugen. Sie müssen auf nichts verzichten und können sich auch hin und wieder am Geschmack tierischer Lebensmittel erfreuen.
Außerdem helfen Flexitarier mit ihren bewussten Konsumentscheidungen der Umwelt und setzen ein klares Statement gegen Massentierhaltung sowie Tierqual. Ein bewussterer Einkauf und die Bereitschaft, mit gutem Gewissen einen höheren Preis für hochwertige Produkte zu bezahlen, gehen mit diesem Lebensstil einher. Viele sehen in den Kosten einen Nachteil. Doch wer sich ausgewogen ernährt, frisch kocht und zudem regional und saisonal einkauft, der kauft nicht unbedingt teurer ein.
Ähnlich wie bei Vegetariern und Veganern stellt sich auch bei Flexitariern oft die Frage, ob die Ernährung eine ausreichende Zufuhr an Nährstoffen gewährleisten kann. Auch hier gilt: Mit einer bewussten und vielseitigen Ernährung kann man wenig falsch machen.
Flexitarismus: Ein Schritt in die richtige Richtung
Wie ihr seht, spricht recht wenig gegen eine flexitarische Ernährung. Sie verlangt keinen Verzicht und bietet als weiteren Pluspunkt eine Menge gesundheitlicher und ökologischer Vorteile. Ausreden ziehen also nicht mehr. Dagegen gibt es wenig Gründe, jeden einzelnen Tag zum Stück Fleisch zu greifen. Wenn alle Fleischliebhaber diese Philosophie annehmen würden, wäre der Welt schon ein Stück weit geholfen: Weniger Massentierhaltung, eine verringerte Zufuhr von Medikamenten sowie Antibiotika und insgesamt bessere Haltungsbedingungen wären das Ergebnis einer flexitarischen Ernährung. Also: Probiert es aus! Mit kleinen Schritten kann schon Großes bewirkt werden.